Mein Aufenthalt in Namibia liegt nun über 4 Woche zurück, dieser Beitrag soll die Erlebnisse noch einmal zusammenfassen. Im Nachgang plane ich noch meine ganzen Videoaufnahmen zu sichten und teilweise veröffentlichen.
Vor der Reise wusste ich nicht wirklich, was mich erwartet. Ich rechnete mit ein paar guten Tagen und anspruchsvoller Fliegerei auf einem anspruchsvollen Flugzeug. Einiges hiervon sollte sich bestätigen, anderes eher nicht.
Die ersten fünf Tage wechselte das Wetter zwischen Blauthermik und Regen, was mich verwunderte, denn wenn ich an Afrika dachte, kam mir zunächst Trockenheit und danach tolle Wolkenthermik in den Sinn. Beides sollte sich im Laufe meines Aufenthalts zeigen.
Die ersten zwei Flugtage nutzten wir, um uns mit dem Fluggerät Eta vertraut zu machen. Ich bin, soweit ich mich erinnern kann, noch kein Flugzeug mit mehr als 20 Metern Spannweite geflogen und hatte zuvor auch keine Streckenflugerfahrung mit einem Wölbklappenflugzeug. Für beides, würde ich im Nachhinein sagen, ist die Eta ein tolles Flugzeug. Zugegeben, es bedarf ein paar Flugstunden, bis man das Einkreisen und enge Kurbeln mit dem Geschoss verstanden hat, ab dann macht es allerdings richtig Laune!
Nach dem zweiten Flugtag plagte uns leider die Motorbatterieproblematik, welche ich im Beitrag „Ärger im Paradies“ genauer erläutert habe. Mein Umgang mit selbiger entspannte sich nach wenigen Flugtagen allerdings wieder deutlich. Ich war davon überzeugt, dass der Motor im Flug durch Anstürzen, wie am dritten Flugtag erprobt, anspringen würde. Axel, der von Berufswegen (Profi-Pilot) gerne sichere Prozeduren in der Hinterhand hält, beschäftigten die Einschränkungen bis zum letzten Tag.
Dies konnte uns allerdings nicht davon abhalten, sobald das Wetter homogener wurde, die ersten Erfolge zu verzeichnen. Am ersten Tag flogen wir über 800 Kilometer und die ersten beiden 1000er an den Folgetagen. Nach vier Flugtagen am Stück bei stetig steigenden Temperaturen war ich froh über den „Montag Ruhetag„. Dieser sollte dann auch letzte Etafreie Tag bleiben. Die folgenden fünf Tage haben wir noch mal ordentlich zugelegt. Unter anderem mit einem Flug über 1150 Kilometer mit einem 1000 Kilometer FAI Dreieck und einem 1000er mit einer Schnittgeschwindigkeit von 146 Kilometern pro Stunde. Am letzten Tag wollte ich es noch einmal Wissen und meldete ein optimistisches 1000 Kilometer FAI Dreieck an. Leider entpuppte sich der Tag als deutlich anspruchsvoller als gedacht und die Ersten 130 Kilometer flogen wir mit einem 75er Schnitt. Durch diese Verzögerung trauten wir uns nicht mehr, die letzte Wende anzufliegen und entschieden uns daher richtigerweise den schwierigen Heimweg anzutreten.
Neben den fliegerischen Erlebnissen gab es ebenfalls viel am Boden zu entdecken. Die ungewohnten Weite der monotonen Steppenlandschaft, die weitestgehend autarke Infrastruktur der Lodge und natürlich die spannende Tierwelt vor Ort waren nur einige der dortigen Highlights. Außerdem ist die offene und freundliche Art der Namibier bemerkenswert.
Unterm Strich kann ich jeden, der erstmalig die Möglichkeit hat, eine vergleichbare Reise zu machen, nur ermutigen. Die interessanten Menschen, die ich kennenlernen durfte, haben mir gezeigt, dass das Segelfliegen außerhalb des Heimatflugplatzes oder Heimatlandes ganz neue Perspektiven eröffnen kann. Ob man regelmäßig in den Genuss kommen möchte, ist dann jedem selbst überlassen.
An dieser Stelle möchte mich noch mal ganz besonders beim deutschen Segelflieger Verband e..V. dafür bedanken, dass mir das Förderflugzeug Eta zur Verfügung gestellt wurde. Weiterhin möchte ich mich bei den großzügigen Spendern bedanken, die meine Reise finanziert und mir damit den Zugang diesen besonderen Erinnerungen ermöglicht haben.
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